Laut Statista investierten deutsche Unternehmen 2019 21 Milliarden Euro für Trainer- und Dozent:innen, Teilnehmergebühren, Verpflegungs- und Reisekosten, Kosten für Medien und Lernmaterialien sowie Raum- und Gerätekosten. Fast dieselbe Summe entfiel zusätzlich auf die bezahlte Arbeitszeit der Beschäftigten, die für Weiterbildung eingesetzt wurden. Gegenüber 2016 war das ein sattes Plus von 15,8 Prozent.
Man kann also nicht behaupten, dass Unternehmen nicht bereit sind, massiv in den Kompetenzerwerb ihrer Mitarbeiter:innen zu investieren. Aber sind organisierte Trainingsmaßnahmen tatsächlich immer der beste Weg, um sich die nötigen Kompetenzen für eine positive Weiterentwicklung anzueignen?
Agenturen als Kompetenzinkubator
Neben spezifischen Lernformaten gibt es auch andere Wege, die zum Ziel führen, bei denen allerdings am Ende kein Trainings-Zertifikat im Lebenslauf steht. Gerade Agenturen bieten für Menschen, die sich der Herausforderung des lebenslangen Lernens tatsächlich stellen wollen, hervorragende Möglichkeiten, sich ein immens breites Wissen anzueignen. Zum einen stehen Agenturen für eine bemerkenswerte Vielfalt an Kompetenzprofilen. Alleine in unserer Kommunikationsagentur kommen wir beispielsweise bei rund 70 Mitarbeiter:innen auf etwa 30 verschiedene Stellenprofile. Bei vielen dieser Profile gibt es zudem Überschneidungen zu anderen Stellen, so dass nur wenige Mitarbeiter:innen genau denselben Job machen.
Zum anderen bieten Agenturen aufgrund ihrer überschaubaren Unternehmens- und Organisationsgrößen im Gegensatz zu (größeren) Unternehmen einen engen Kontakt und Austausch untereinander. Dieser ist wichtig und notwendig, um integrierte Projekte zu leisten, für die die unterschiedlichsten Kompetenzen erforderlich sind. Das bedeutet, sich auf sehr verschiedene Perspektiven einzulassen, sich auszutauschen, zu erklären, zu überzeugen – und am Ende viel vom Gegenüber zu lernen, sich Ideen und Vorgehensweisen abzugucken und immer ein Stück schlauer aus jedem abgeschlossenen Projekt heraus zu gehen – Arbeitsteilung ohne Herrschaftswissen.
Wissen „abzapfen“ erwünscht
Aufgrund der zeitgleichen Arbeit für mehrere Kundenetats mit jeweils sehr unterschiedlichen Anforderungen potenziert sich der Erwerb an Knowhow und Kompetenzen für jeden Einzelnen. Ein Leben im Elfenbeinturm ist hier keine Option – nur wer sein Wissen teilt, partizipiert von und an dem Wissen anderer. Als Beratungsteam sind wir schließlich nur erfolgreich, wenn wir dem Kunden immer mindestens einen Schritt voraus sind. Das klappt nur mit gegenseitigen Impulsen und einer intensiven Zusammenarbeit, was auch durchaus anstrengend sein kann. It’s a people business! Entsprechend groß ist die Befriedigung, wenn alle Beteiligten quasi „nebenbei“ neue Kompetenzen erworben haben. Stempel und Siegel darauf geben die Erfolge als Berater:in. Auch ohne Zertifikat!