Arbeitgeberkommunikation: Bonus für Manager?

Arbeitgeber sind in Erklärungsnot: 55 Prozent der Arbeitnehmer finden Bonuszahlungen an Manager ungerecht. In Unternehmen, die Boni an Manager ausschütten, sind es allerdings nur 47 Prozent. Immer noch viel, aber ein Unterschied. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat sich in einer aktuellen Studie damit beschäftigt, unter welchen Bedingungen Manager-Boni als gerecht oder auch nicht gerechtfertigt eingeschätzt werden. Aus den Zahlen lässt sich auch erkennen, welche wichtige Rolle die Kommunikation spielt.

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Entnommen aus: Kurzbericht zur Analyse “Was Beschäftigte von Bonuszahlungen an Geschäftsführer halten” des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.

Ein schlichtes Beispiel: Werden Bonuszahlungen gut begründet, steigt die Akzeptanz deutlich. Gute Gründe können dabei schon der Verweis auf die „hohe Verantwortung“ oder die „hohe Belastung“ von Führungskräften sein. Explizit wurde in der Studie nach der Informationspolitik des Unternehmens gefragt. Als positive Einflussfaktoren auf die Akzeptanz wurden dabei sowohl die Information über Bonuszahlungen selbst, in stärkerem Maße noch die Information über die Höhe der Bonuszahlungen identifiziert. Transparenz kann also schützen, nämlich vor Spekulationen und anderen negativen Folgen.

Bei ihrer Einschätzung von Gerechtigkeit beziehen sich die Forscher des IAB auf zwei Dimensionen, die sogenannte „Verteilungsgerechtigkeit“ sowie die „Verfahrensgerechtigkeit“. Letztere hängt besonders von Kommunikation ab. Die Regeln für Bonuszahlungen müssen klar sein, alle sollten sie kennen und sie müssen von einem breiten Konsens getragen werden. Bei der „Verteilungsgerechtigkeit“ fällt besonders ins Gewicht, wenn Mitarbeiter ebenfalls am Erfolg beteiligt sind. Die Akzeptanz von Boni nimmt dann sprunghaft zu.

Bei Bonuszahlungen für Führungskräfte wirken sich zudem die erwähnten Argumente der Verantwortlichkeit und Belastung aus, aber auch die Angemessenheit einer Bonuszahlung. Wer sich als CEO um die Akzeptanz seiner Extra-Vergütung sorgt, der sollte die Mitarbeiter also regelmäßig auch über seine besonderen Leistungen unterrichten. Denn der (Zu-)Schuss kann sonst nach hinten losgehen. Als unfair empfundene Bonuszahlungen bleiben nämlich nicht ohne Auswirkung im Unternehmen. Arbeitsmotivation und Kooperationsbereitschaft mit der Geschäftsführung gehen massiv zurück, teilweise sogar die Kooperationsbereitschaft mit Kollegen. Gleichzeitig nimmt die Bereitschaft zu, sich für Arbeitnehmerinteressen einzusetzen.

Unser Fazit: Gerechtigkeit ist immer eine Ansichtssache. 
Aber Ansichten werden durch Information und Kommunikation gebildet und beeinflusst. Nehmen Sie diesen Prozess selbst in die Hand!

Den Kurzbericht zur Studie bietet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung als PDF-Download an. Mehr zu Arbeitgeberkommunikation.