Unter dem Motto “Next Digital Level – Let’s build the Media we want!” fanden die 33. Münchner Medientage statt. Fink & Fuchs war als Medienpartner – zusammen mit dem Team des Magazins Werben & Verkaufen (W&V) – vor Ort und berichtete im täglichen Live-Blog über Themen wie die Zukunft des Fernsehens, VoD & Streaming, 5G oder Künstliche Intelligenz (KI).
Für die Nachbetrachtung haben wir aus dieser Themenvielfalt drei Highlights zusammen ausgewählt:
Die KI und der Journalismus
Das Thema KI im Journalismus ist ein entscheidendes, und das Panel „Roboterjournalismus“ war somit ein Pflichtbesuch auf den Medientagen.
Die erste große Erkenntnis: Eine künstliche Intelligenz ist bereits heute im Stande, eine komplette Tageszeitung zu automatisieren und eigenständig Artikel zu schreiben. Bedeutet dies, dass Journalisten bereits überflüssig werden?
Alle Panel-Teilnehmer sind sich einig: Nein, eine KI kann noch keinen Journalisten ersetzen, auch wenn sie bereits Artikel selbstständig schreiben kann. Denn das Gespür für die Feinheiten der Sprache und vor allem für das Erzählen von Geschichten fehlt den Maschinen genauso, wie die Empathie dafür, was der Leser interessant findet.
Vor allem aber braucht es menschlich-journalistische Fähigkeiten, um die Künstliche Intelligenz zu trainieren. Denn Tonalität und Schreibstil kommen vom Journalisten, beides wird im Prinzip von der KI nur nachgeahmt. Die KI baut dann automatisch Texte, die aber beispielsweise so hyperregional oder für so ein Kleinpublikum geschrieben sind, dass kein Redakteur sie „je auf den Tisch“ beziehungsweise platziert bekommen würde (beispielsweise die Wahlberichterstattung für jede noch so kleine Gemeinde). Doch selbst dafür braucht es vorab strukturiert aufbereiteten Input und Lernmaterial.
Ein hohes Maß an Unterstützung im journalistischen Alltag bietet die KI heute bereits bei der Erstellung von Recherchegrundlagen und Datenermittlungen. So liest die KI bei der Stuttgarter Zeitung die Pressemitteilungen der Polizei automatisch aus und hilft bei dem Aufbau einer straßengenauen Crime-Datenbank.
Das Fazit aus dem Panel: KI ist nicht der Konkurrent, sondern der Assistent des Journalisten!
Die Resonanz des vertikalen Videos
Früher war der Fernsehabend noch ein gemeinschaftliches Ereignis. Heute geht der Trend wieder dahin zurück, nur eben nicht vor dem Fernseher, sondern per Social Media. Für Creators von Bewegtbildformaten wird der Austausch mit dem Publikum zunehmend wichtiger. Auch die Live-Video-Möglichkeiten erfreuen sich in diesem Zusammenhang neuer Beliebtheit. Die Option, in Gruppen über weite Entfernungen hinweg gemeinsam Videos zu konsumieren und diese in einem Live-Chat zu kommentieren, ist ebenfalls ein Feature, das Facebook aufgrund dieses Trends zur Verfügung stellt. Die Popularität von Social Media Videos führt auch dazu, dass das vertikale Format an Bedeutung gewinnt. Denn zur Zeit halten wir in 98 Prozent der mobilen Zeit unser Smartphone vertikal. In diesem Zusammenhang ist interessant: Das Story-Video-Format funktioniert innerhalb des Facebook-Kosmos am erfolgreichsten auf WhatsApp, erst auf Platz zwei kommt der eigentliche Bildkanal Instagram.
Die Customer Journey wird zum „Hörspiel“
Voice ist überall. Mit dem Auto tun wir es schon, und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis wir mit unserem Toaster oder dem Kaffeeautomaten sprechen. Schon heute steuern Anwender ihr Smartphone und den Fernseher über Sprachanwendungen. Die Vielfalt der Geräte mit Voice-Anbindung nimmt kontinuierlich zu.
Das verändert die Customer Journey, wie wir sie bisher kennen. Unternehmen müssen bei der Entwicklung ihrer Produkte und Anwendungen umdenken. Es reicht nicht aus, einfach nur eine Voice-App zu bauen, um erfolgreich zu sein – und es auch zu bleiben. Schon früh gilt es, sich für eine erfolgreiche Customer Journey u.a. folgende Fragen zu stellen:
- Habe ich ausreichend Search-Optimierung zum Thema Voice betrieben?
- Welchen Service beziehungsweise Mehrwert schaffe ich mit einer Sprachanwendung für die Nutzer?
- Wie hört mir die Zielgruppe zu und welchen Audio Content biete ich ihr?
- Wie bleibe ich als Marke in Erinnerung und bewahre mich vor der Austauschbarkeit, wenn Alexa zur eigentlichen Markenbotschafterin wird?
Es bleibt spannend, wie sich die Medienindustrie und ihre Themen weiter entwickeln und welche Trends das Jahr 2020 bestimmen werden. Fink & Fuchs begleitet diese getreu dem Motto „Kommunikation weiterdenken“ und wird Sie auf dem Laufenden halten.
Weitere Informationen zu den Münchner Medientagen 2019 finden Sie hier.