Das Digital Media Camp gibt es nicht mehr. Aber in dem themenspezifischeren Media Innovation Camp des Media Lab Bayern, ein Projekt der Medientage München, hat es einen überaus würdigen Nachfolger gefunden. Fink & Fuchs war nicht nur Partner dieses Barcamps, sondern auch vor Ort, als die Veranstaltung zum ersten Mal stattfand, und zwar in den Räumen des Münchner Google-Standortes.
Ein Barcamp ist eine Art Tagung mit offenen Workshops, deren Inhalte und Abläufe aus den Reihen der Teilnehmern selbst stammen. Bei diesem speziellen Barcamp lag der Fokus auf der Zukunft und der Entwicklung der Medien. Diese zweitägige Veranstaltung war also die Austausch- und Networking-Plattform für Media Start Ups, Journalisten, Verlagsvertreter, Sender und andere Medienvertreter. Insgesamt 180 Teilnehmer nutzten diese Chance des Austausches auch.
Das Kernstück des Austausches waren die insgesamt 46 Workshops, Talks und Disskusionen, die die Besucher gestalteten. Dabei brachten die Teilnehmer eine enormen Bandbreite an Session-Themen mit: Unter anderem Poetry Slam Workshops, eine Diskussion über die Zukunft der KI im Journalismus und Vorträge über Podcasting. Es gab sogar die Möglichkeit, gemeinsam mit der Erfinderin des bekannten Twitter-Bots Robotius, einen „Medien-Innovations-Twitter-Bot“ zu bauen. Auch Fink & Fuchs‘ Partner Playroom bot einen Workshop für die Design-Thinking-Methodik an, hierfür hatten wir unseren “THNK”-Playroom aus unserem Münchner Office rübertransportiert. Abseits dieser Sessions gab es bei den vier Ignite Talks, einer Networking-Veranstaltung, leckerem Essen aus der Google-Küche, einer Party und natürlich einem Bällebad zahlreiche Möglichkeiten sich auszutauschen und auszutoben.
„Bühne frei für alle“ – jede Idee zählt
Nachdem Lina Timm, Managing Director des Media Labs, zusammen mit Dr. Florian Herrmann, Staatsminister für Bundes und Europaangelegenheiten und Medien, die Veranstaltung eröffnet hatten, wurden die Besucher vor die Wahl gestellt: Die Teilnehmer konnten nämlich spontan entscheiden, ob sie selbst eine Session anbieten möchten. Die Bühne stand jedem zur Verfügung, lediglich musste über einen kurzen Pitch Interessenten für die Idee gefunden werden. Um den potenziellen Sessiongeber Bedenkzeit zu geben, betraten an jedem der beiden Tagen jeweils zwei Speaker die Bühne. Am ersten Tag hielt Matthias Montag vom MDR mit „einfach Machen“ einen inspirierenden Motivationstalk über das Angehen von Projektideen. Ihm folgte dann der Vortrag „Würdest du R2-D2 die Nachrichten abkaufen?“. In diesem gab Florian Stickl von Microsoft Einblicke in die zukünftige Zusammenarbeit von KI und Journalisten.
Den zweiten Tag eröffneten Sebastian Werner von RTL mit „Durch Design Sprint zum neuen Vertical Video Format“. Er berichtete, wie komplett neue Ansätze entstehen, wenn man den potenziellen Kunden das Produkt einfach in die Hand drückt und ausprobieren lässt. Den Abschluss der sogenannten Ignite Talks machte dann Marie Kilg, die Erschafferin von Robotius. Ihr humorvoller und informativer Talk hieß „Wie ich einen Twitterbot zum größenwahnsinnigen Reporter machte“. Sie erzählte, wie sie aus einer Datenbank, mit den gefälschten Reportagen von Claas Relotius den Twitter-Bot ROB0TIUS baute. Dieser mischt die Reportagen zu neuen äußerst kreativen Reportagen-Ideen zusammen.
Das erste Media Innovation Camp war eine rundum gelungene Veranstaltung, mit toller Organisation, spannenden Themen und interessanten Menschen. Wir sind im kommenden Jahr gerne wieder dabei.