Stichwort ePrivacy: Das EU-Parlament hat dem Entwurf der Kommission zu Verschärfung des Datenschutzes zugestimmt.
Eine emotional geführte Debatte steuert damit auf ihren Höhepunkt zu. Die Werbewirtschaft befürchtet den Wegfall viele ihrer Geschäftsmodelle, denn der Gesetzentwurf sieht nicht weniger vor, als individualisierte Online-Werbung stark einzuschränken. Beispielsweise dürften keine Metadaten mehr gezogen werden, was bedeutet, dass der moderne Online-Verbraucher in der Anonymität der Masse verschwindet, wie seinerzeit der traditionell beworbene Kunde des pre-digitalen Zeitalters.
Noch ist die ePrivacy-Verordnung aber nicht verabschiedet. Verbraucherschützern und Unternehmensvertretern sind noch wenige Monate gegeben, um ihre jeweiligen Standpunkte ihren nationalen Politikern näher zu bringen. Erst mit Stichtag im Mai 2018, nach Abschluss der nun kommenden Verhandlungen zwischen Parlament und den EU-Mitgliedsstaaten, wird die wie auch immer revidierte Verordnung dann, gemeinsam mit der Datenschutzgrundverordnung, europaweit greifen.
Wir glauben an die Selbstheilungskräfte unserer gesunden Demokratie und verfolgen die kontrovers geführte Diskussion mit Spannung, bleiben aber unaufgeregt.