Am Abschlusstag ging es nicht nur um Liebe, sondern vor allem um die Frage, wie Daten uns Menschen, unser Leben und unsere Zukunft verändern. Hier eine Auswahl interessanter Sessions:
Um eine besonders tierische Form des Datenjournalismus ging es in der Session “Frag’ die Kuh”. Das Ziel: Die Geschichte der Milchproduktion aus der Perspektive ihrer Produzenten zu erzählen. Mit dem Projekt “Superkühe” sollen im Herbst einen Monat lang mittels eines Sensors Daten erhoben werden, den die Kühe schlucken. Durch die Sensordaten werde der komplette Entstehungsprozess nachverfolgbar: Vom Gebären des Kalbes über das Grasen auf der Weide bis hin zum Abpumpen der Milch.
“Deine Bilder sehen Dich an.”
Was Menschen mit Daten machen, ist die eine Perspektive. Was Daten mit Menschen machen, ist die andere, und um die ging es in der Session: “Maschinen sehen Dich an” des Künstlers Trevor Paglen. Er sagt, dass sich die Beziehung zwischen Bildern und Menschen umgekehrt habe. Es seien nicht länger nur wir, die sich Aufnahmen und Bilder ansehen, es seien vielmehr die Bilder, die uns anschauen: “Your Pictures are Looking at You”, so sein Vortrag. Algorithmen könnten uns inzwischen genauer und zuverlässiger auf Bildaufnahmen erkennen, als unsere Freunde oder jeder Mensch je in der Lage wäre. Die Entwicklungen der Computer Vision führten dazu, dass wir Stück für Stück Teile unserer Freiheit aufgeben müssten, so Paglen.
Nicht erst seit den Wahlen in den USA wird diskutiert, wie Algorithmen die Entscheidungen von Menschen beeinflussen können. Entscheiden bald Computer, wen wir wählen? Ganz so dramatisch wird es vorerst wohl nicht. Aber Algorithmen sind bei einfachen Entscheidungen in der deutschen Verwaltung schon im Einsatz, sagt Mike Weber in seinem Vortrag “Macht Algorithmus Staat”.
Können Marken unpolitisch sein?
“Müssen Marken politisch sein?” – Um diese Frage ging es in der Session von Markenexperte Gerald Hensel. Laut Hensel passiere es oft, dass er beim Recherchieren auf radikalen Seiten Werbung angezeigt bekommt, die die Marken dort vermutlich nicht platzieren wollten. Die meisten Marken wissen nicht, wo ihre Anzeigen erscheinen, zu wenige nutzen die Möglichkeit, bestimmte Seiten auf Blacklists zu setzen, um auf diesen nicht mehr zu erscheinen. Dies reiche jedoch nicht aus. Vielmehr müsse jedes Unternehmen für sich entscheiden, in welchem Kontext es seine Werbung sehen will – und wo eben nicht. Marken können als nicht “mehr” unpolitisch sein. Hier auch ein Blogbeitrag von uns mit weiteren Informationen zu dieser spannenden Thematik.
Start-ups haben da noch ganz andere Fragestellungen. In den vergangenen Jahren hat sich in Deutschland eine wahre Gründerszene entwickelt. Neue Unternehmen, die ihre neuartigen und im besten Fall zukunftsweisenden Geschäftsideen in die Tat umsetzen und zum Erfolg führen wollen, sprießen förmlich aus dem Boden. Doch der Weg zum tatsächlichen Geschäftserfolg ist nicht leicht. Aus diesem Grund sind sogenannte Accelerators entstanden: Unternehmen, die darauf spezialisiert sind, JungunternehmerInnen bei ihren Ideen zu unterstützen und ihnen durch Mentoring, Sparring und Finanzierung zu helfen, den langen Weg von der Idee zum Erfolg zu meistern. In der Session “Die Beschleuniger geben Gas” haben wir einen Blick auf deren Formen und Programme geworfen.
Tja und das war es dann auch schon mit der re:publica 17. Wie war es denn so? Eine Infografik von Buzzrank zeigt, was im Social Web los war. Und das Newsroom-Team wollte wissen, wie viel Liebe die Besucher empfangen haben. Hierzu sind wir auf Stimmenfang gegangen und haben die Antworten zusammengefasst. Zum Abschluss war Erholung im Bällebad angesagt…