Wie geht man ein Studienprojekt grundsätzlich an? Was ist überhaupt Mittelstandskommunikation? Welche Kriterien definieren den deutschen Mittelstand? Und welche Fragen führen ans Ziel? – Viele Fragen, die am vergangenen Mittwoch eine interessante Diskussion zur Folge hatten.
Zum Auftakt des Forschungstransferprojektes „Mittelstandskommunikation“ waren Prof. Dr. Ansgar Zerfaß, Luisa Höch, die mit dem aktuellen Fink & Fuchs Promotionsstipendium ausgezeichnete wissenschaftliche Mitarbeiterin, und sechs Studierende des Master-Studiengangs „Communication Management“ der Universität Leipzig bei uns zu Gast. Das Transferprojekt ist Teil des auf drei Jahre ausgelegten Forschungsvorhabens, das wir gemeinsam mit dem Lehrstuhl von Prof. Zerfaß im Sommer gestartet haben.
Nach kurzer Vorstellung der Workshop-Teilnehmer und unserer Agentur berichtete zum Einstieg in die Praxis Jan Krüger, Senior Berater bei Fink & Fuchs PR, von seiner täglichen Arbeit in der Agentur: Wie sich sein Weg vom Volontär zum Senior Berater gestaltete und welche vielfältigen Aufgaben Kommunikationsarbeit mit sich bringt. Die Studierenden lauschten interessiert, auch als im Anschluss unser Vorstandsvorsitzender Stephan Fink und Michael Zell, Partner der Agentur, konkrete Praxisbeispiele unserer mittelständischen Kunden Hahnemühle FineArt und Mobotix vorstellten.
Dabei wurden auch erste Herausforderungen deutlich, die im Mittelstand häufig anzutreffen sind, beispielsweise geringe Ressourcen, der Kampf um die Bedeutung professioneller Kommunikation, die fortschreitende Internationalisierung, die vielfach ungelösten Fragen der Digitalisierung und die immer wichtigere Arbeitgeberkommunikation.
Im Anschluss ging es mit der Projektskizze für die im Wintersemester geplante Studie weiter. Luisa Höch und Prof. Zerfaß stellten die Rahmenbedingungen und die Anforderungen des Semesterprojekts vor, unter anderem: Welche Ziele sollen erreicht werden, welche Literatur gibt es bereits und wie sieht die Methodik der Studie aus. Wichtig waren auch organisatorische Details wie der Zeitplan, mögliche Rollenverteilungen und die schlussendliche Bewertung der Leistung.
Klar definiert war das Ziel des Projektes: Mit einer Befragung von Kommunikationsverantwortlichen in mittelständischen Unternehmen soll eruiert werden, wie es um die Kommunikation im Mittelstand steht. Dieser Herausforderungen stellen sich nun im aktuellen Semester die sechs Studierenden, in enger Zusammenarbeit mit Prof. Zerfaß, Luisa Höch und Stephan Fink, der das Projekt als Lehrbeauftragter mit begleitet.
Den Projektauftakt bildete die Diskussion erster zentraler Fragestellungen. Schnell wurde deutlich, dass alleine für die Definition und klare Eingrenzung des Mittelstands unterschiedlichste Raster existieren. Zudem ist gerade bei kleineren Unternehmen die Verantwortung für Kommunikationsaufgaben sehr unterschiedlich verortet – mal ist die Geschäftsführung selbst der Entscheidungsträger, mal ist es dessen Assistenz, teilweise gibt es bereits Kommunikationsmanager oder gar eine gut aufgestellte Abteilung. Und was verstehen diese Personen überhaupt unter PR oder Kommunikation?
All diese Fragen gilt es zu klären, um den Fragebogen zielführend zu gestalten und belastbare Ergebnisse zu ermitteln. Zum Abschluss gab Prof. Zerfaß Hinweise zu einer möglichen Rollenverteilung – da der Zeitplan recht straff ist, ist gutes Projektmanagement und viel Engagement gefragt.
Als erster Meilenstein für die Untersuchung des neuen Forschungsfeldes Mittelstandskommunikation soll die nun gestartete Studie erste interessante Hinweise zum Stand der Mittelstandskommunikation liefern – und wir freuen uns sowohl auf die Zusammenarbeit mit den Studierenden als auch auf die Ergebnisse und wünschen den Projektteilnehmern gutes Gelingen!