Über die ‘Planungsbegleitende Kommunikation und Einbeziehung der Öffentlichkeit bei wichtigen Bauprojekten.‘ diskutierten im Rahmen des Architektursommers Rheinmain am Montag Abend im Wiesbadener “Haus der Architekten”:
- Jörg Blume (Dipl.-Ing., Architekt, Dierks Blume Nasedy Architekten,Vorsitzender der BDA-Gruppe Darmstadt, Mitglied der Vertreterversammlung der AKH) ,
- Dr. Michael Denkel (Dipl.-Ing., Stadtplaner. Albert Speer & Partner) und
- Brigitte Holz (Dipl.-Ing., Architektin und Mediatorin, Freischlad + Holz, Mitglied im Vorstand der AKH)
Ein Thema, das nicht erst seit “Stuttgart 21” oder regional bei den Diskussionen um das in Darmstadt geplante Museum Sander auf großes Interesse stößt, sondern eine aus meiner Sicht zentrale Rolle für den Erfolg der geplanten Energiewende spielen wird (siehe meinen Blog-Beitrag: “Kommunikation als Innovationstreiber in der Energiewende”). Kernthese am Montag Abend war, dass Bürger und Interessensgruppen bei mutmaßlich umstrittenen Projekten im Rahmen eines moderierten Prozesses besser vorher informiert und einbezogen werden sollten als einen Projektverzug oder -abbruch zu riskieren.
Neben dem generellen Wunsch der betroffenen Bürger nach Partizipation, stelle auch die neue Geschwindigkeit, mit der sich (Gegen)-Öffentlichkeiten über soziale Medien organisieren können, neue Herausforderungen an die Projektplanung. Kommunikation im Sinne von Einbeziehung und Vermittlung der Bauvorhaben sei längst im Pflichtenheft angekommen. Inwieweit aber die Stadtplaner und Architekturbüros diese Aufgabe noch selbst übernehmen können oder ob die Kommunikation an Experten abgegeben werden kann und sollte, müsse für den Einzelfall geprüft werden.
Grundsätzlich ersetze Bürgerbeteiligung aber nicht den “kompetenten Bauherrn”: In öffentlichen Räumen sind die Verwaltungen aufgerufen, ihren Sachverstand einzubringen, und letztlich die demokratisch gewährten Institutionen gefordert, Interessenskonflikte zu entscheiden.
Die nächste Diskussionsveranstaltung am Freitag, 26.8.11 (16:00h) fragt: ’Weltkulturerbestatus – Motor oder Hemmschuh für Stadtentwicklung?’ Die Teilnehmer setzen sich mit den Chancen und Risiken des von Wiesbaden angestrebten Prädikats Weltkulturerbe auseinander.
Eingeladen sind:
- Sigrid Möricke (Neue Dezernentin für Stadtentwicklung und Verkehr der Landeshauptstadt Wiesbaden)
- Prof. Dr. Gerd Weiß (Präsident des Landesamts für Denkmalpflege und hessischer Welterbebeauftragter)
- Moderation: Christof Bodenbach, Pressesprecher der Architektenkammer Hessen