Weltweit nutzen Medien heute weitaus vielfältigere Formate zur Darstellung von Informationen und bereiten diese für eine wachsende Zahl an mobilen Endgeräten auf. Zudem nutzen Journalisten verstärkt Social-Media-Kanäle für die Recherche. Jedoch gewinnen verlässliche Informationsquellen wieder zunehmend an Bedeutung.
Diese und weitere Ergebnisse bringt die Studie “Digital Journalism 2012″ des internationalen PR-Agenturnetzwerks Oriella hervor. Die fünfte Ausgabe der jährlichen Studie basiert auf einer Befragung von über 600 Journalisten aus 16 Ländern in Europa, der asiatisch-pazifischen Region sowie Nord-, Mittel- und Südamerika. In Deutschland wurde die Befragung von den Partnern Fink & Fuchs Public Relations und PR-COM durchgeführt. Die Studie bietet neben interessanten Ergebnissen auch Trendaussagen und konkrete Hinweise für die Praxis.
Die Ergebnisse hat unser britischer Agenturpartner Brands2Life in einer übersichtlichen Infografik zusammengestellt:
Die wichtigsten Erkenntnisse der Studie zum digitalen Journalismus sind:
Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft spiegeln sich in den Redaktionen wieder: Journalisten in Asien, Brasilien und Russland sind weit optimistischer hinsichtlich der Zukunft ihres Verlags und ihrer Arbeit als die Kollegen in Westeuropa und Nordamerika.
- Die Umstellung auf Online bei der Inhaltsverbreitung verlangsamt sich. In diesem Jahr gab knapp die Hälfte (48%) der Befragten an, dass ihr Offline-Angebot das größte Publikum erreicht, was keine große Veränderung gegenüber den 50 Prozent in 2011 bedeutet. Im Vergleich zu 2009 hingegen wird eine Entwicklung sichtbar: Vor drei Jahren waren es mit 59 Prozent der Befragten noch deutlich mehr Medienschaffende, die den Offline-Publikationen eine Vorrangstellung einräumten.
- Social Media haben sich fest im journalistischen Instrumentarium etabliert. 2011 zeigte die Studie bereits die deutliche Tendenz auf, dass Journalisten Social-Media-Kanäle wie etwa Twitter als Nachrichtenquelle nutzen, ebenso als Mittel zur Validierung bereits geschriebener Beiträge. In diesem Jahr gab mehr als die Hälfte der befragten Journalisten an, bei der Recherche auf Social-Media-Postings von ihnen bekannten Quellen zurückzugreifen.
- Medien auf der ganzen Welt nutzen eine breitere Palette an Formaten zur Inhaltsaufbereitung als je zuvor – sowohl intern erstellt als auch von externen Anbietern.
- Glaubwürdigkeit – sei es on- oder offline – lebt als entscheidendes Selektions-Kriterium wieder auf. Es reicht nicht mehr aus, lediglich auf der richtigen sozialen Plattform präsent zu sein. Marken, die mit ihren Aussagen (oder denen ihrer Experten) zu zentralen Fragen wahrgenommen werden möchten, müssen mehr darin investieren, klare Standpunkte zu formulieren, diese über alle Plattformen deutlich zu kommunizieren und Verbündeten-Netzwerke aufzubauen – sowohl online als auch offline.
Unser Vorstand Stephan Fink zu den Ergebnissen der Studie: „Unternehmen sind gefordert, sich auf die veränderten Anforderungen der Medien einzustellen. Je eher sie sich anpassen, desto besser werden sie sich in ihren Märkten behaupten können. Social Media Newsrooms etwa sind für Unternehmen eine Möglichkeit, um dem Bedarf nach vielfältigen Informationsformaten gerecht zu werden.
Die fünfte Ausgabe unserer jährlichen Studie zeigt, dass soziale Medien ihren Platz im Journalismus gefunden haben. Journalisten nutzen Twitter, Facebook und Co. zunehmend für die Recherche – jedoch spielt die Reputation und somit auch die Glaubwürdigkeit eine große Rolle bei der Auswahl der Quellen.“
Hier gelangen Sie zum White Paper zur Studie, das detaillierte Ergebnisse, Charts, Trendaussagen und konkrete Tipps für die PR-Praxis liefert.
Weitere Informationen zum Oriella PR-Netzwerk in englischer Sprache gibt es hier.